„Ultra“ ist nicht automatisch ein Gewalttäter

Trier (jur). Die Zugehörigkeit zu einem Fußball-Fanclub der „Ultras“ oder zur sonstigen „Problemfanszene“ rechtfertigt noch kein Aufenthaltsverbot. Notwendig sind „konkrete Tatsachen“, die eine Gefahr erwarten lassen, heißt es in einem am Freitag, 7. November 2014, veröffentlichten Urteil des Verwaltungsgerichts Trier vom 7. Oktober 2014 (Az.: 1 K 854/14.TR).

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Gericht bestätigt Aufenthaltsverbot für Dresdner Fußballfan

Die 11. Kammer des Verwaltungsgerichts Minden hat mit Beschluss vom 2.10.2014 den Antrag eines Dresdner Fußballfans auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung seiner Klage gegen eine Polizeiverfügung des Polizeipräsidiums Bielefeld abgelehnt.

Mit dieser Verfügung war dem Antragsteller für den 4.10.2014 ein Aufenthaltsverbot für den Bereich der Stadt Bielefeld erteilt worden. An diesem Tag findet das Drittligaspiel zwischen den Vereinen DSC Arminia Bielefeld und SG Dynamo Dresden statt. Anlässlich des letzten Spiels zwischen diesen beiden Vereinen am 6.12.2013 war es zu Angriffen auf Polizisten sowie massiven Verwüstungen und Sachbeschädigungen im Bereich des Bahnhofs Bielefeld und der Bielefelder Innenstadt gekommen, die nach den Erkenntnissen der Polizei gewaltbereiten Ultras aus der Dresdner Fan-Szene zuzurechnen waren. Zu dieser Fan-Szene gehört nach Auffassung des Polizeipräsidiums auch der Antragsteller. Weiterlesen

Fußballschiedsrichter sind nicht gewerbesteuerpflichtig

Neustadt an der Weinstraße (jur). Auch wenn im Fußballmarkt Millionen Euro umgesetzt werden, sind Fußballschiedsrichter nicht gewerbesteuerpflichtig. Denn selbst international pfeifende „Schiris“ beteiligen sich weder am „allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr“ noch sind sie in einem Markt für Fußballschiedsrichter tätig, entschied das Finanzgericht Rheinland-Pfalz in Neustadt an der Weinstraße in einem am Montag, 29. September 2014, bekanntgegebenen Urteil (Az.: 1 K 2552/11).

Damit bekam ein klagender Fußballschiedsrichter recht, der nicht nur für die Bundesliga, sondern auch international für die UEFA und die FIFA auf dem Fußballplatz für ein faires Spiel der Kicker sorgte. Der Kläger ist selbstständig und erhält von den jeweiligen Fußballverbänden eine Aufwandspauschale. Für die Leitung eines Bundesliga-Spiels werden derzeit 3.800 Euro gezahlt. Weiterlesen

Kein Steuerrabatt für Fußballer wegen Fußballgucken im Bezahlsender

Neustadt an der Weinstraße (jur). Ein Profi-Fußballer kann mit Fußballgucken im Bezahl-Fernsehen nicht seine Steuern senken. Auch wenn ein Premiere-TV-Abo alle wichtigen Fußballspiele zeigt, können die Aufwendungen für den Bezahlsender nicht als Werbungskosten steuermindernd geltend gemacht werden, entschied das Finanzgericht Rheinland-Pfalz in Neustadt an der Weinstraße in einem am Montag, 29. September 2014, bekanntgegebenen Urteil (Az.: 1 K 1490/12).

Der Kläger war in den Streitjahren 2008 und 2009 als Profifußballer beschäftigt. In seinen Einkommensteuererklärungen wollte er 120 Euro für die jährlichen Abonnement-Kosten des Pay-TV-Senders Premiere von der Steuer absetzen. Auch Sportbekleidung in Höhe von jährlich 137 Euro sowie die Kosten für einen Personal Trainer im Jahr 2008 in Höhe von 300 Euro sollte das Finanzamt als Werbungskosten anerkennen. Weiterlesen

Fußball ist kein Glücksspiel

Leipzig (jur). Fußball ist kein Glücksspiel – auch wenn der Kampf um Ball und Punkte nur virtuell im Internet stattfindet. Das hat am Mittwoch, 16. Oktober 2013, das Bundesverwaltungsgericht zum Spiel „Super-Manager“ entschieden (Az.: 8 C 21.12).

Es gab damit einem Medienunternehmen in Berlin recht. Dies bot während der Bundesliga-Saison 2009/2010 im Internet das Fantasy-League-Spiel „Super-Manager“ an. Die Teilnahme kostete 7,99 Euro. Die Spieler bekamen ein festgesetztes Budget, mit dem sie aus 18 Bundesligaspielern eine eigene Mannschaft zusammenstellen konnten. Vor jedem Spieltag war die Aufstellung bekanntzugeben. Eine Jury bewertete die Spieler in der realen Bundesliga. Daraus wurden dann Siege und Punkte für das Internetspiel errechnet. Weiterlesen

Kurzberichte über Fußball-Europa-League dürfen fast nichts kosten

Haben Fernsehveranstalter für die Fußball-Europa-League oder andere große Sportereignisse viel Geld für die Übertragungsrechte bezahlt, müssen sie trotzdem nahezu kostenfreie Kurzberichte anderer Fernsehsender dulden. Diesen steht solch ein Übertragungsrecht in Nachrichtensendungen zu, urteilte am Dienstag, 22. Januar 2013, der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg (Az.: C-283/11). Eine Kostenerstattung könne der Lizenzinhaber lediglich für den technischen Zugang zum Satellitensignal verlangt werden.

Im entschiedenen Rechtsstreit hatte der Fernsehveranstalter „Sky Österreich“ geklagt. Dieser hatte für die Saison 2009/2010 und 2011/2012 in Österreich die exklusiven Übertragungsrechte an der Fußball-Europa-League für mehrere Millionen Euro jährlich erworben. Die Fußballspiele wurden über „Sky Sport Austria“ digital und verschlüsselt ausgestrahlt. Weiterlesen

Beendigung eines Profispielervertrages wegen Abstiegs aus der 2. Bundesliga?

Vor der 14. Kammer des LAG Hamm (14 Sa 737/12) wird am 22. Januar 2013 ein Rechtsstreit verhandeln, dem folgender Sachverhalt zugrunde liegt:
Der 29jährige klagende Arbeitnehmer war seit Juli 2010 als Lizenzfußballspieler bei dem beklagten Verein (Arminia Bielefeld) angestellt. Er spielte für die 1. Herrenmannschaft in der 2. Fußballbundesliga.

Der Arbeitsvertrag war bis zum 30.06.2012 befristet und sollte nur Gültigkeit für die 1. und 2. Bundesliga haben. Vertraglich vorgesehen war zudem ein Recht zur außerordentlichen Kündigung für den Verein, falls es zu einem Abstieg aus der 2. Bundesliga kommen sollte. Anfang Mai 2011 stand fest, dass die 1. Herrenmannschaft von der 2. Fußballbundesliga in die 3. Liga absteigen wird. . Weiterlesen

Zivilrechtliche Haftung nach rücksichtslosem Foulspiel beim Fußball

Wer seinen Gegenspieler beim Fußball rücksichtslos foult, haftet für die Verletzungen, die er dem Gegner bei dem unfairen Zweikampf zufügt. Das hat der 6. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Hamm entschieden und das erstinstanzliche Urteil des Landgerichts Dortmund bestätigt.

Bei einem Meisterschaftsspiel der Kreisliga A 3 des Kreises Dortmund war der klagende Spieler am 18.04.2010 vom beklagten Spieler der gegnerischen Mannschaft mit gestrecktem Bein gefoult worden. Durch das vom Schiedsrichter mit der gelben Karte geahndete Foul zog sich der Kläger eine schwere Knieverletzung zu, in deren Folge er seinen Beruf als Maler und Lackierer bis heute nicht mehr ausüben kann. Für die nach seiner Darstellung durch eine grob regelwidrige Spielweise zugefügte Verletzung verlangte der Kläger vom Beklagten Schadens-ersatz, insbesondere Schmerzensgeld. Der haftpflichtversicherte Beklagte hatte seine Haftung in Abrede gestellt und gemeint, der Kläger habe sich bei einem regelgerechten Zweikampf um den Ball eine unglückliche Verletzung zugezogen. Weiterlesen

Steuerberater darf ehrenamtlicher Geschäftsführer der Borussia VfL Mönchengladbach

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute entschieden, dass einem Steuerberater ausnahmsweise erlaubt werden kann, ehrenamtlicher Geschäftsführer einer GmbH zu sein, welche das Profigeschäft eines Fußballvereins betreibt.

Der heute 72 Jahre alte Kläger ist seit 1978 als Steuerberater tätig, zuletzt in einer Steuerberatungsgesellschaft. Seit 1999 war er ehrenamtlicher Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach. Nach der Ausgliederung des professionellen und amateurmäßig betriebenen Fußballsports aus dem Verein durch Gründung einer GmbH wurde der Kläger im Mai 2004 neben zwei hauptamtlichen und einem weiteren ehrenamtlichen Geschäftsführer zum weiteren Geschäftsführer bestellt. In dieser Funktion ist er ehrenamtlich mit einem wöchentlichen Zeitaufwand von zwei Stunden tätig.. Weiterlesen

Kein Schmerzensgeld für vom Spielfeld abgekommenen Fußballer

Koblenz (jur). Prallen Fußballspieler im Zweikampf gegen ein außerhalb des Spielfeldes abgelegtes Trainingstor, können sie wegen dabei erlittener Verletzungen
grundsätzlich kein Schmerzensgeld vom gastgebenden Verein verlangen. Der Verein hat wegen des abgelegten Tores seine Verkehrssicherungspflichten nicht verletzt, zumal auch der Schiedsrichter keine Beanstandungen ausgesprochen hat, entschied das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz in zwei am Mittwoch, 5. September 2012, bekanntgegebenen Beschlüssen (Az.: 5 U 423/12).

Die Koblenzer Richter wiesen damit die Klage eines Fußballspielers eines Vereins der Rheinlandliga ab. Der Amateursportler war im Spiel bei einem gastgebenden Verein im Duell um den Ball hinter die Spielfeldlinie geraten und gegen ein 4,50 Meter entferntes abgelegtes Trainingstor geprallt. Dabei erlitt er unter anderem einen Kreuzbandriss im Kniegelenk. Weiterlesen