Rezension über das Buch: Das Fußballstrafrecht des Deutschen Fußballbundes (DFB) von Horst Hilpert

Im De Gruyter Verlag ist vor kurzem Horst Hilperts Kommentar zur Rechts- und Verfahrensordnung (RuVO) des Deutschen Fußballbundes (DFB) erschienen. Der Autor dieses Werkes ist den Freunden des Fußballs als Chefankläger des DFB bekannt. Er war bis Oktober 2007 Vorsitzender des DFB Kontrollausschusses und damit sozusagen der „Fußball-Staatsanwalt“. Als solcher kommentiert der Volljurist aus fachkundiger Position auf ca. 300 Seiten das Strafrecht des professionellen Fußballsports.

Der Autor begnügt sich dabei nicht nur damit, die RuVO des DFB schlichtweg zu erläutern. Er stellt durch viele Fallbeispiele eine Verbindung zu bekannten Fällen her, die der fußballinteressierten Öffentlichkeit in den Medien zuvor ohne Bezug zu ihrer rechtlichen Grundlage begegnet sind. Insoweit stellt sich bei der Lektüre des Buches ein „Aha-Effekt“ dahingehend ein, dass die Entscheidungen der Sportgerichtsbarkeit eben nicht völlig willkürlich getroffen werden, sondern den Strafen für Spieler und Vereine sowohl eine verbandsrechtliche Basis als auch eine mittlerweile umfassende Judikatur zugrunde liegt. Dort wo es für das Verständnis nötig ist, wurden auch Vorschriften der DFB-Satzung abgedruckt und kommentiert, sodass auch das Zusammenspiel der Rechts- und Verfahrensordnung mit der Satzung des DFB als „Verbandsverfassung“ deutlich wird.
Abseits der RuVO beschäftigt sich Hilpert auch mit weiteren rechtlich und politisch interessanten Problemen. Er widmet sich beispielsweise der Bekämpfung von Gewalt und Rassismus im Zusammenhang mit dem Sport.

Der Kommentar ist als erster und einziger Leitfaden auf diesem Gebiet ein insgesamt gelungenes Werk. Er ist geeignet als Nachschlagewerk für Sportrichter, Verbands- und Vereinsfunktionäre. Durch seine zahllosen Beispielsfälle aus der bunten Welt des Profifußballs hat der Autor aber auch eine informative Lektüre für alle anderen Fußballinteressierten geschaffen, die hier und da auch zum schmunzeln anregt.

Autor: Dipl.- Jur. Arne Alexander Panitz